Auch die neuesten Zahlen des US-amerikanischen Forschungsinstitutes CAIDA belegen: next layer ist der am besten vernetzte österreichische Internet Service Provider (ISP).
Anfang März aktualisierte CAIDA die Auswertungen zur topologischen Relevanz von Internet Service Providern. Die Daten zeigen, wie gut ein ISP mit anderen vernetzt ist, und dokumentieren somit eine wesentliche Messzahl zur Qualität der Anbindungen. next layer schaffte es auf den hervorragenden 153. Platz und liegt somit vor allen anderen österreichischen ISPs.
Was wird gemessen, und wie?
CAIDA ist ein US-amerikanisches Forschungsinstitut im Dunstkreis einer Westküsten-Universität mit langer Internet-Geschichte. Man befasst sich dort sehr nüchtern mit Statistiken und Analysen zur Entwicklung des Internets – so nüchtern, dass es wirklich richtig staubtrocken wird und garantiert nicht so schnell den Weg in die Futurezone oder den Webstandard findet.
Als Datenquellen dienen die Adressdatenbanken der IANA, der regionalen Internet-Registries wie des für Europa zuständigen RIPE NCC, vor allem aber Topologie-Informationen aus dem weltweiten Routing-Protokoll BGP, z.B. aus dem Routing Information Service (RIS) von RIPE. Keinen Eingang finden Aussagen über Umsatz, Kundenzahlen, Marktanteil, oder irgendwelche von den Providern selbst beigestellten Daten.
Betrachtet wird dabei die Vernetzung der Autonomous Systems untereinander. Für praktische Zwecke lässt sich dieser technische Terminus auf eine Organisation wie ein sehr großes Unternehmen, eine Forschungseinrichtung, oder eben auf ISPs abbilden.
Eine der Auswertungen ist die nach der topologischen Relevanz (meine Übersetzung) eines ISPs, ausgewertet im weltweiten Kontext der Upstream-Anbieter, der Peers und der Kunden. Hier finden wir uns momentan auf Platz 153 (weltweit), inmitten etablierter Anbieter aus der ganzen Welt, Incumbents wie Alternativer.
Wieso ist das für uns interessant?
Das AS-Ranking ist eine – behaupte ich – legitime Messzahl für die Qualität der Internet-Connectivity, der Güte der Vernetzung im globalen Internet. Sie garantiert unseren Kunden, soweit möglich, kurze Pfade für ihre Daten.
Ganz überraschend trifft uns dieses hervorragende Ergebnis jedoch nicht. Mit unserer jahrelangen Konzentration auf exzellente Upstreams, großzügiger Präsenz an Peering-Knoten und offener Peering-Policy, und dem Überschreiten einer kritischen Masse an anspruchsvollen und großen Kunden habe ich nicht erwartet, dass wir da unterdurchschnittlich abschneiden.
Wie kommen wir dazu?
o) Wir sind sehr offensiv im Erschließen von neuen Peerings mit anderen ISPs, einerseits durch Präsenz an wichtigen Internet Exchange Points, aber auch in der Ansprache, wo wir uns offenbar einen Ruf als vertrauenswürdiger und lohnender Partner erarbeitet haben. Wie man in der Auswertung sieht, gibt es auch Tier 1 ISPs die mit uns peeren – das hätten wir uns vor 10 Jahren nicht gedacht.
o) Wir halten persönlichen Kontakt zu den Peering-Managern und Entscheidungsträgern unserer vielen Peers, treffen uns auf Branchenevents oder reisen zu ihnen. Langfristiges Vertrauen schafft auch hier eine nachhaltige Beziehung als geschätzter Partner.
o) Durch eine sehr selektive und qualitätsbewusste Auswahl der Upstream-Provider – hier halten wir es mit Onassis, dem „Billige Schuhe kann ich mir nicht leisten.“ zugeschrieben wird. Die jeweiligen Stärken der verschiedenen Upstreams zu verschneiden, erhöht die Qualität – wie bei gutem Tee.
o) Durch die Stärke unserer Kunden – denn auch die Anzahl und deren Vernetzung trägt zu der Bewertung bei, wie man nicht verschweigen darf. Danke!