Das Internet und Peering – eine Erfolgsgeschichte

Von Jörg Jakober

Das Internet ist ein weltweiter Verbund verschiedener Netzwerke, die untereinander Daten austauschen. Diese Netzwerke sind sogenannte autonome Systeme (AS) und werden mit Hilfe des Routingprotokolls BGP4 miteinander verbunden. Üblicherweise bezahlt ein an das Internet angeschlossenes Unternehmen einen Internet Service Provider (ISP) für den Transport des Datenverkehrs durch das AS des Providers. Diese Dienstleistung wird als Internet-Transit bezeichnet.

Schon seit den frühen Tagen der kommerziellen Internetnutzung ist es üblich, dass Internet Service Provider (ISPs), Dienste-Anbieter und andere Netzwerkbetreiber ihre Netze auch an IXPs (Internet eXchange Points) untereinander verbinden. Diese Form der Vernetzung erfolgt meist auf bilateraler Basis und wird „Peering“ genannt. Die Peering-Partner sehen im Regelfall von einer gegenseitigen Verrechnung ab. Ohne dieses Konzept und die weitverbreitete Bereitschaft zur Vernetzung wäre das Internet in der heute bekannten Form vermutlich nie entstanden. Peerings sorgen für mehr Flexibilität bei Bandbreiten-Erhöhungen und steigern die Qualität bzw. Stabilität durch geringere Latenzen und zusätzliche Redundanzen. Durch die stetig steigende Nutzung von Cloud-Services, VPN-basierten Lösungen und Streaming-Diensten kommt diesen Eigenschaften seit einigen Jahren immer mehr Bedeutung zu.

next layer verfolgt seit der Gründung im Jahr 2004 eine offensive Peering-Politik und hat daher schon früh etliche europäische IXPs redundant an den eigenen Backbone angebunden.

Peering für Unternehmen

Lange Zeit waren öffentliche oder private Peerings jenen Unternehmen vorbehalten, die im weitesten Sinne der Telekommunikationsbranche zuzurechnen waren. Wie bereits ausgeführt, hat der große Rest der Geschäftswelt früher üblicherweise bei einem oder mehreren Internet Service Providern (ISPs) Internet-Transit-Dienstleistungen angemietet und damit den Datenaustausch mit anderen Unternehmen oder Organisationen abgewickelt. Auf welchem Weg die Datenpakete dabei zum gewünschten Ziel geroutet werden, wird durch die Infrastruktur, das Kapazitätsmanagement und den Vernetzungsgrad der beteiligten ISPs bestimmt und kann durch den Endkunden nur sehr eingeschränkt oder gar nicht beeinflusst werden.

Für das Versenden von E-Mails oder den Zugriff auf Websites stellen diese Rahmenbedingungen üblicherweise kein großes Problem dar. Wenn ein Unternehmen aber zu bestimmten Kommunikationspartnern kurze Wege und möglichst optimierte Laufzeiten benötigt, kann der Anschluss an einen Internet eXchange Point (IXP) und der gezielte Einsatz von Peerings eine sinnvolle und potentiell kostensenkende Ergänzung zu den bestehenden Internet-Transit-Diensten darstellen.

Viele Unternehmen betrachten Peerings daher mittlerweile als integralen Bestandteil ihrer Vernetzungsstrategien und passen die technischen Konzepte dahingehend an.

Remote Peering

Die Grundvoraussetzungen, um an einem Internet Exchange Point Daten austauschen zu können, sind ein BGP4-fähiger Router, eigene IP-Adressen und eine öffentliche AS-Nummer. In der Vergangenheit musste das aktive Netzwerkequipment üblicherweise direkt am IXP betrieben werden. Neben den Anschaffungskosten des Routers waren daher im Regelfall auch laufende Kosten für Strom und Unterbringung zu berücksichtigen.

Um diesen Nachteilen entgegenzuwirken, haben viele IXPs in den letzten Jahren die Möglichkeit des „Remote Peering“ geschaffen. Dadurch kann ein Unternehmen Teilnehmer eines IXPs werden, die dafür notwendige (eventuell schon vorhandene) Router-Infrastruktur aber am Unternehmensstandort oder im bereits bestehenden Rechenzentrum betreiben. Das Routing und die Entscheidung, mit welchen IXP-Teilnehmern ein Peering eingerichtet wird, verbleibt zu 100% in der Einflusssphäre des Unternehmens.

Die Verbindung zwischen Unternehmensstandort/Rechenzentrum und IXP erfolgt über eine „Remote Peering“ Dienstleistung – zum Beispiel von next layer.

Wieso next layer ?

Das von next layer betriebene Netzwerk zeichnet sich durch hohe Bandbreiten, geringe Latenzen und redundantes Netzdesign aus. Die mit nx100 Gbit/s angebundenen Netzwerkknoten in Wien, Salzburg, Frankfurt, Amsterdam und Zürich, sind nicht nur Teil des next layer Core-Netzwerks, sondern bieten auch Anbindungsmöglichkeiten an die dort ansässigen Internet Exchange Points VIX (Wien), SAIX (Salzburg), DE-CIX (Frankfurt), AMS-IX (Amsterdam) und SWISS-IX (Zürich).

next layer ist bereits seit Jahren Partner des VIX und seit 2021 offizieller DE-CIX Remote Peering-Partner.

Darüber hinaus hat das Team von next layer über 25 Jahre Erfahrung bei der Planung und dem Betrieb von Netzwerken und ISP-Infrastruktur und stellt dieses Know-How seinen Kunden bei Bedarf auch in Form von Beratung zur Verfügung.

Fazit

Stetig steigende Bandbreiten und das Optimieren der Verkehrsflüsse zu bestimmten Kommunikationspartnern stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. next layer bietet mit der Dienstleistung „Remote Peering“ eine unkomplizierte Anbindungsmöglichkeit an IXPs und macht damit die Teilnahme auch für Unternehmen interessant, die diesen Schritt bis dato aufgrund des hohen Aufwands gescheut haben.

 

Das Internet und Peeling