Am 30. und 31.3. fanden in Budapest die vierten CEE Peering Days statt. Unter den über 200 Besuchern waren Betreiber von Internet Exchanges, Content-Anbieter und ISPs, aber auch einige Systemanbieter. In Vorträgen und Workshops wurden Informationen ausgetauscht, und abends intensiv sozialisiert.
Der erste Tag war beherrscht von den „weicheren“ Themen – die organisierenden Internet Exchanges VIX, BIX und NIX.CZ stellten letzte Entwicklungen und Neuerungen vor, RIPE berichtete vom Stand der Dinge was die Vergabe von Internet-Ressourcen angeht. Alle drei Exchanges feiern heuer ihren zwanzigsten Gründungstag, für eine große Torte war gesorgt!
Wir gratulieren auch, und wünschen den regionalen Exchanges weiter viel Erfolg!
Fast alle Exchanges bieten inzwischen ein Reseller/Partner-Programm an um auch kleineren ISPs eine kostengünstige Präsenz, auch aus der Ferne über remote peering, anbieten zu können.
Der österreichische Exchange VIX.at hat diese Gelegenheit für die formelle Ankündigung seines Reseller-Programms genutzt. Wir freuen uns einer der ersten Partner und Anbieter dafür zu sein!
RIPE beobachtet einen starken Andrang an neuen LIRs, weniger aus dem Bereich neuer ISPs als aus dem Enterprise-Umfeld. Unsere Erklärung dafür ist dass es sich um eine der letzten Möglichkeiten handelt um einfach an neue IPv4-Adressen zu kommen – aber auch eine Veränderung des Marktes in dem Großunternehmen selbst als interne Dienstleister im ISP-Markt präsent werden wäre denkbar. Die weitere Entwicklung will mit Aufmerksamkeit verfolgt sein.
Am Nachmittag des 30. fanden RIPE Workshops und Trainings statt – viele Teilnehmer nutzten die Zeit aber auch für Gespräche. Das ist das Umfeld in dem schwierigere Peering-Situationen besprochen und hoffentlich auch gelöst werden – qualitativ gute Internet-Verbindungen bedeuten halt mehr Aufwand als einfach nur beim günstigsten Transit-Anbieter eine Leitung zu bestellen 😉 . Die Gespräche setzten sich auch bei der Abendveranstaltung fort – beim Buffet und Drinks in einem Innenstadtlokal wurden viele neue Kontakte geknüpft.
Der Vormittag des zweiten Tages war eher technischen Themen gewidmet, hier ging es vor allem um die Sicherheit und den Schutz vor dDoS. Unser Kollege Christoph Loibl berichtete von unseren Erfahrungen mit dem Einsatz von flowspec: Dabei wird ein Satz von Filtern, die dem Schutz vor einer ganz spezifischen erkannten dDoS-Attacke dienen, im Anlaßfall aktiv über BGP an die boundary Router verteilt, um das ganze Netz des Anbieters zu schützen. Wir waren überrascht wie wenig das zugegebenermaßen recht innovative Protokoll bisher im Einsatz ist, und trafen auf reges Interesse.
Robert Waldner von cert.at teilte seine Erfahrungen aus den jüngsten Erpressungsversuchen an europäischen ISPs – und riet dazu nicht nachzugeben und sofort die Zusammenarbeit mit Sicherheitsdienststellen und cert.at zu suchen. Die Erfolge unterstützen seine Meinung.
Noch mehr Fotos von der Veranstaltung finden sich hier.
Wir bedanken uns bei den Organisatoren für die Einladung und die spannende Veranstaltung!